Saisonale Preisschwankungen – Der beste Zeitpunkt für Kauf und Verkauf

Veröffentlicht: 18.08.2025 Zuletzt überarbeitet: 19.10.2025 Lesezeit: 9 min.

Cabrios kosten im Mai durchschnittlich 20 Prozent mehr als im November. SUVs mit Allrad sind im Oktober teurer als im Juli. Kompaktwagen erreichen ihre Tiefstpreise im Januar. Diese Preisschwankungen sind keine Zufälle – sie wiederholen sich Jahr für Jahr mit erstaunlicher Präzision.

Der Automarkt folgt in Teilen einem vorhersehbaren Rhythmus. Wer diese saisonalen Preisschwankungen versteht, kann beim Kauf mehrere tausend Euro sparen oder beim Verkauf deutlich mehr herausholen. Wir zeigen Ihnen, wann welcher Fahrzeugtyp am günstigsten ist und wann Sie den besten Preis erzielen.

Warum Autopreise sich mit den Jahreszeiten ändern

Die Preise für Gebrauchtwagen schwanken im Jahresverlauf um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent – bei bestimmten Fahrzeugtypen sogar um 20 bis 30 Prozent. Das klingt nach viel, und das ist es auch. Bei einem Auto für 20.000 Euro sprechen wir von 2.000 bis 3.000 Euro Differenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Monat.

Der Grund ist einfach: Nachfrage und Angebot verschieben sich mit den Jahreszeiten. Wenn alle ein Cabrio wollen, steigen die Preise. Wenn niemand eines kauft, fallen sie. Das Prinzip kennen Sie vom Gemüsemarkt – Erdbeeren im Juni kosten weniger als im Februar. Bei Autos funktioniert es genauso.

Angebot und Nachfrage steuern den Markt

Im Frühjahr beginnen die Menschen über Cabrios, Motorräder und sportliche Fahrzeuge nachzudenken. Die Nachfrage steigt, das Angebot bleibt zunächst gleich – die Preise ziehen an. Verkäufer, die das wissen, warten mit dem Verkauf ihres Cabrios bis April oder Mai. Käufer, die clever sind, schlagen im Herbst oder Winter zu.

Umgekehrt verhält es sich bei Allrad-SUVs. Wenn der erste Schnee fällt, wollen plötzlich alle einen Geländewagen. Die Preise für Allradfahrzeuge steigen im Oktober und November spürbar. Wer im Sommer kauft, zahlt weniger. Wer im Winter verkauft, kassiert mehr.

Dazu kommen psychologische Faktoren. Viele Menschen planen größere Anschaffungen zum Jahresanfang oder nutzen Steuerrückzahlungen im Frühjahr für den Autokauf. Das erhöht die Nachfrage in bestimmten Monaten zusätzlich.

Die größten Preis-Champions nach Fahrzeugtyp

Nicht alle Autos unterliegen gleich starken Schwankungen. Kompakte Familienautos wie der VW Golf bleiben das ganze Jahr über relativ stabil. Spezialisierte Fahrzeuge dagegen schwanken erheblich.

Cabrios und Roadster im Jahresverlauf

Cabrios sind die Königsdisziplin der saisonalen Preisschwankungen. Ein Mazda MX-5, BMW Z4 oder Audi A5 Cabrio kostet im April bis Juni etwa 15 bis 25 Prozent mehr als im November bis Februar. Bei einem Fahrzeug für 20.000 Euro im Sommer sind das 3.000 bis 5.000 Euro Preisunterschied.

Wir erleben das jedes Jahr bei unsere Fahrzeuge. Im März beginnen die ersten Anfragen nach Cabrios. Im Mai ist die Nachfrage auf dem Höhepunkt. Im September lässt das Interesse schlagartig nach. Ab Oktober stehen Cabrios oft monatelang, bis im Frühjahr wieder Käufer kommen.

Unsere Empfehlung: Cabrio kaufen zwischen November und Februar, verkaufen zwischen April und Juni. Wer diesen Rhythmus nutzt, maximiert seinen Vorteil. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde kaufte im Januar einen Audi A3 Cabrio für 16.200 Euro, fuhr ihn den Sommer über und verkaufte ihn im Mai für 18.900 Euro. Gewinn trotz Nutzung: 2.700 Euro.

SUV und Allradfahrzeuge

SUVs erleben zwei Preisspitzen im Jahr. Die erste kommt im Herbst, wenn das Wetter schlechter wird und die Leute an Allradantrieb denken. Die zweite im Frühjahr, wenn Familien vor dem Sommerurlaub ein größeres Auto suchen. Dazwischen, besonders im Hochsommer Juli/August, fallen die Preise.

Der Preisunterschied liegt bei etwa 8 bis 12 Prozent zwischen Sommer und Herbst. Ein Dacia Duster, Nissan Qashqai oder VW Tiguan kostet im Oktober deutlich mehr als im Juli. Allrad-Modelle wie der Subaru Forester oder Audi Q5 Quattro zeigen noch stärkere Ausschläge – bis zu 15 Prozent.

Strategie für Käufer: SUV im Juli oder August kaufen, wenn die Nachfrage niedrig ist. Strategie für Verkäufer: Im Oktober oder November anbieten, wenn die ersten kalten Tage kommen und Winterreifen montiert werden.

Kompaktwagen und Limousinen

Die Alltagsautos wie VW Golf, Ford Focus, Opel Astra oder Skoda Octavia schwanken weniger stark – etwa 5 bis 8 Prozent im Jahresverlauf. Aber auch hier gibt es Muster. Die Nachfrage steigt typischerweise im März und April, wenn Steuerbescheide kommen und Bonuszahlungen ausgezahlt werden.

Im Dezember und Januar sinkt die Nachfrage, weil viele Familien nach Weihnachten kein Geld für große Anschaffungen haben. Händler senken die Preise, um Bestand abzubauen. Für Käufer eine gute Gelegenheit. Für Verkäufer besser warten bis März oder April.

Fahrzeugtyp Bester Kaufzeitpunkt Bester Verkaufszeitpunkt Preisdifferenz
Cabrio / Roadster November – Februar April – Juni 15-25%
SUV mit Allrad Juni – August Oktober – November 12-15%
SUV ohne Allrad Juli – August März – April 8-12%
Kompaktwagen Dezember – Januar März – April 5-8%
Limousinen Januar – Februar März – Mai 6-10%
Transporter / Nutzfahrzeuge Dezember Januar – Februar 8-12%

Monatsweise Analyse – Wann kaufen, wann verkaufen?

Schauen wir uns den Jahresverlauf genauer an. Jeder Monat hat seine Besonderheiten, die Käufer und Verkäufer kennen sollten.

Januar bis März – Die Schnäppchen-Monate

Der Januar ist traditionell ein schwacher Monat für den Autohandel. Nach Weihnachten sind die Portemonnaies leer, und die Motivation für große Anschaffungen niedrig. Händler sitzen auf Bestand und senken die Preise. Für Käufer einer der besten Monate des Jahres.

Im Februar zieht die Nachfrage leicht an. Firmen planen ihre Flottenerneuerung für das neue Geschäftsjahr. Privatleute beginnen, sich nach Autos umzusehen. Die Preise bleiben aber noch moderat.

März markiert den Wendepunkt. Steuerrückzahlungen kommen, Bonuszahlungen werden ausgezahlt, und die ersten Frühlingsgefühle wecken Kauflust. Die Nachfrage steigt, die Preise ziehen an. Wer im März verkauft, erzielt bessere Preise als im Januar oder Februar.

April bis Juni – Die Hochsaison beginnt

April und Mai sind Top-Monate für Verkäufer. Das Wetter wird besser, Cabrios werden gesucht, Familien planen den Sommerurlaub und brauchen größere Autos. Die Nachfrage ist hoch, das Angebot kann oft nicht mithalten. Preise erreichen Jahreshöchststände – besonders bei Cabrios und Familien-SUVs.

Juni ist noch gut, aber die Spitze ist überschritten. Viele haben bereits gekauft, und die Sommerferien rücken näher. Wer sein Cabrio oder seinen SUV verkaufen will, sollte bis Ende Mai abgeschlossen haben.

Juli bis September – Urlaubszeit und Preishöhepunkt

Juli und August sind Urlaubsmonate. Viele Menschen sind verreist, die Nachfrage sinkt. Händler senken die Preise, um Bewegung in den Markt zu bringen. Für Käufer von SUVs und Alltagsautos eine gute Zeit. Cabrios bleiben teuer, weil sie genutzt werden.

September ist ein Übergangsmonat. Die Leute kommen aus dem Urlaub, denken aber schon an Herbst und Winter. Die Nachfrage nach Cabrios bricht ein, während SUVs wieder interessanter werden. Ein guter Monat für Käufer von Sommerautos, aber schlechte Zeit für Verkäufer.

Oktober bis Dezember – Der Jahresendspurt

Oktober und November sind stark für Allradfahrzeuge. Der erste Frost kommt, Winterreifen werden montiert, und plötzlich wollen alle einen SUV oder Allrad-Kombi. Die Preise für diese Fahrzeuge steigen deutlich. Verkäufer profitieren, Käufer zahlen Aufschlag.

Dezember ist kompliziert. Einerseits wollen Firmen noch Investitionen vor Jahresende tätigen, was Nutzfahrzeuge und Firmenwagen teurer macht. Andererseits sinkt die private Nachfrage wegen Weihnachtsausgaben. Cabrios und Sportwagen erreichen ihren Tiefpunkt. Wer eines kaufen will, schlägt jetzt zu.

Strategien für clevere Käufer und Verkäufer

Das Wissen um saisonale Schwankungen bringt nur dann etwas, wenn Sie es auch nutzen. Hier sind konkrete Strategien.

  • Antizyklisch denken – Kaufen Sie Cabrios im Winter und SUVs im Sommer, wenn niemand sie will
  • Geduld beim Verkauf – Warten Sie auf den optimalen Monat, selbst wenn es drei Monate dauert
  • Nutzen Sie den Jahreswechsel – Januar und Februar bieten beste Konditionen für Käufer fast aller Fahrzeugtypen
  • Planen Sie Ihren Autokauf sechs Monate im Voraus – So können Sie den idealen Zeitpunkt abwarten
  • Verkaufen Sie vor der Saison, nicht mittendrin – Cabrio-Verkauf startet im März, nicht im Juni
  • Beobachten Sie lokale Online-Börsen – Preise in Darmstadt und dem Rhein-Main-Gebiet folgen eigenen Mustern
  • Kombinieren Sie Kauf und Verkauf intelligent – Verkaufen Sie Ihr Cabrio im Mai, kaufen Sie einen SUV im Juli

Ein Beispiel aus unserer Praxis bei Auto Naim Darmstadt: Ein Kunde kam im August mit seinem BMW 3er Touring und wollte auf einen Audi A5 Cabrio umsteigen. Wir rieten ihm, den Kombi sofort zu verkaufen (guter Preis im August für Alltagsautos) und das Cabrio erst im November zu kaufen. Er folgte unserem Rat und sparte dadurch etwa 3.200 Euro gegenüber einem direkten Tausch.

Regionale Besonderheiten im Rhein-Main-Gebiet

Darmstadt und die Region Rhein-Main haben einige Besonderheiten. Als Pendler-Region mit guter Infrastruktur sind praktische Alltagsautos besonders gefragt. Kompakte Limousinen und spritsparende Modelle verkaufen sich das ganze Jahr über gut.

Die Nähe zu Frankfurt beeinflusst den Markt für Premiumfahrzeuge. BMW, Mercedes und Audi sind hier überdurchschnittlich stark vertreten. Die Preise für diese Marken schwanken weniger stark als anderswo, weil die Nachfrage konstant hoch ist.

Cabrios erleben in unserer Region einen starken Frühlings-Boom. Sobald die Temperaturen im März über 15 Grad steigen, explodiert die Nachfrage. Wer als Verkäufer diese ersten warmen Tage nutzt, erzielt Spitzenpreise. Wer zu lange wartet, verpasst den Peak.

SUVs und Allrad sind weniger saisonabhängig als in ländlichen Regionen, weil die Winter im Rhein-Main-Gebiet mild sind. Der Preisunterschied zwischen Sommer und Winter liegt hier bei 8 bis 10 Prozent statt 12 bis 15 Prozent bundesweit. Trotzdem lohnt sich antizyklisches Kaufen.

So nutzen Sie die Preisschwankungen optimal

Timing ist beim Autokauf fast so wichtig wie die Wahl des richtigen Modells. Wer ein Cabrio im Mai kauft, zahlt 20 Prozent mehr als nötig. Wer es im November kauft und im Mai verkauft, fährt quasi umsonst – oder macht sogar Gewinn.

Der Schlüssel liegt in der Planung. Überlegen Sie sich sechs Monate vorher, welches Auto Sie wann brauchen. Wenn Sie wissen, dass Sie im Sommer ein Cabrio fahren wollen, kaufen Sie im Winter. Wenn Sie im Herbst einen Allrad-SUV brauchen, kaufen Sie im Sommer.

Für Verkäufer gilt: Bereiten Sie Ihr Auto rechtzeitig vor. Ein Cabrio, das im April perfekt aufbereitet und fotografiert ist, verkauft sich besser und teurer als eines, das im Juni hektisch online gestellt wird. Planen Sie mindestens vier Wochen Vorlauf ein.

Nutzen Sie auch steuerliche Aspekte. Firmenwagen werden oft zum Jahresende ausgetauscht, was im Dezember und Januar viele junge Gebrauchte auf den Markt bringt. Diese Ex-Firmenwagen sind gut gepflegt und oft günstiger als vergleichbare Privatfahrzeuge. Ein guter Zeitpunkt für Käufer.

Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich beraten. Wir kennen den lokalen Markt in Darmstadt und Umgebung genau und sagen Ihnen ehrlich, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für Ihren Kauf oder Verkauf ist – oder ob Sie besser noch zwei Monate warten. Manchmal lohnt sich Geduld mehr als schnelles Handeln. Und manchmal ist genau jetzt der perfekte Moment. Das finden wir gemeinsam heraus.

Ressa Naim, Ihr persönlicher Fahrzeugberater, steht Ihnen mit umfassender Expertise zur Seite, um Ihnen bei der Auswahl, dem Kauf, der Finanzierung und allen Fragen rund um Ihr Wunschauto zu helfen.
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