Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) – Funktionen und was zu beachten ist

Veröffentlicht: 29.06.2025 Zuletzt überarbeitet: 29.05.2025 Lesezeit: 6 min.

Das Reifendruck-Kontrollsystem, kurz RDKS, gehört heute zur Standardausstattung moderner Fahrzeuge. Seit November 2014 müssen alle neuen Pkw in der EU mit diesem wichtigen Sicherheitssystem ausgerüstet sein. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Technologie?

Ein RDKS überwacht permanent den Luftdruck in Ihren Reifen und warnt Sie rechtzeitig vor gefährlichen Druckverlusten. Das System trägt erheblich zur Fahrsicherheit bei und kann sogar dabei helfen, Kraftstoff zu sparen. Viele Autofahrer wissen jedoch nicht, wie ihr RDKS funktioniert oder was bei einer Warnmeldung zu tun ist.

Der korrekte Reifendruck ist entscheidend für sicheres Fahren. Zu niedriger Druck kann zu längeren Bremswegen, schlechterem Fahrverhalten und erhöhtem Reifenverschleiß führen. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Reifenplatzer bei hohen Geschwindigkeiten. Das RDKS hilft dabei, solche gefährlichen Situationen zu vermeiden.

Grundlagen des Reifendruck-Kontrollsystems

Das Reifendruck-Kontrollsystem wurde entwickelt, um Autofahrer vor den Gefahren eines falschen Reifendrucks zu schützen. Der Name erklärt bereits die Hauptfunktion: Das System kontrolliert kontinuierlich den Druck in allen vier Reifen und schlägt Alarm, wenn Abweichungen festgestellt werden.

Warum ist der richtige Reifendruck so wichtig? Ein zu niedriger Druck führt zu einer größeren Aufstandsfläche des Reifens. Dadurch erhöht sich der Rollwiderstand, was mehr Kraftstoff verbraucht und die Reifen schneller verschleißen lässt. Gleichzeitig verschlechtert sich das Fahrverhalten, besonders in Kurven und beim Bremsen.

Zu hoher Druck ist ebenfalls problematisch. Der Reifen hat dann weniger Kontakt zur Fahrbahn, was die Haftung reduziert. Außerdem nutzt sich die Lauffläche ungleichmäßig ab, meist in der Mitte des Reifens. Bei beiden Extremen steigt das Risiko eines plötzlichen Reifenschadens erheblich.

Das RDKS erkennt solche Probleme frühzeitig und gibt dem Fahrer die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren. Moderne Systeme können sogar zwischen einem langsamen Druckverlust und einem plötzlichen Luftverlust unterscheiden.

Die zwei RDKS-Systeme im Detail

Es gibt zwei grundlegend verschiedene Arten von Reifendruck-Kontrollsystemen, die sich in ihrer Funktionsweise und ihren Eigenschaften deutlich unterscheiden.

Direktes RDKS

Das direkte RDKS arbeitet mit speziellen Sensoren, die direkt in jedem Reifen montiert sind. Diese Sensoren messen nicht nur den Luftdruck, sondern oft auch die Temperatur im Reifen. Die Messwerte werden per Funk an das Steuergerät im Fahrzeug übertragen.

Der große Vorteil dieser Technologie liegt in der hohen Genauigkeit. Direkte Systeme können bereits geringe Druckabweichungen von etwa 0,2 bar erkennen. Zusätzlich liefern sie Informationen über die Reifentemperatur, was bei sportlicher Fahrweise oder langen Autobahnfahrten wertvoll sein kann.

Allerdings haben direkte Systeme auch Nachteile. Die Sensoren benötigen Batterien, die nach etwa fünf bis zehn Jahren gewechselt werden müssen. Das macht das System wartungsintensiver und teurer. Außerdem können die Sensoren beim Reifenwechsel beschädigt werden, wenn nicht fachgerecht gearbeitet wird.

Indirektes RDKS

Das indirekte RDKS nutzt die bereits vorhandenen ABS-Sensoren zur Drucküberwachung. Es misst die Raddrehzahl und erkennt Druckverluste daran, dass sich der Raddurchmesser verändert. Ein Reifen mit zu niedrigem Druck hat einen kleineren Durchmesser und dreht sich daher schneller.

Diese Lösung ist deutlich kostengünstiger und wartungsärmer, da keine zusätzlichen Sensoren oder Batterien benötigt werden. Indirekte Systeme sind auch weniger anfällig für Beschädigungen beim Reifenwechsel.

Der Nachteil liegt in der geringeren Präzision. Indirekte Systeme erkennen meist erst größere Druckabweichungen ab etwa 0,3 bar. Außerdem können sie keine Temperaturwerte liefern und haben Schwierigkeiten, gleichmäßigen Druckverlust an allen Rädern zu erkennen.

Gesetzliche Bestimmungen und Pflichten

Seit November 2014 schreibt eine EU-Verordnung vor, dass alle neu zugelassenen Pkw mit einem funktionsfähigen RDKS ausgestattet sein müssen. Diese Regelung gilt für alle Fahrzeuge der Klasse M1, also normale Personenkraftwagen bis zu acht Sitzplätzen.

Für Autobesitzer bedeutet das konkret: Ihr RDKS muss immer funktionsfähig sein. Bei der Hauptuntersuchung (TÜV) wird das System überprüft. Ein defektes RDKS führt zu einem Mangel, der behoben werden muss. Auch bei Unfällen kann ein nicht funktionierendes System Probleme mit der Versicherung verursachen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Nachrüstpflicht nur für Neufahrzeuge gilt. Ältere Autos müssen nicht nachgerüstet werden. Allerdings empfehlen Experten auch bei älteren Fahrzeugen die regelmäßige Druckkontrolle, um Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

Häufige Probleme und Lösungsansätze

In der Praxis treten bei RDKS-Systemen verschiedene Probleme auf, die Autofahrer kennen sollten. Die häufigste Situation ist das Aufleuchten der RDKS-Warnlampe im Armaturenbrett.

Problem Mögliche Ursache Lösung
Warnlampe leuchtet dauerhaft Druckverlust an einem Reifen Reifendruck prüfen und korrigieren
Warnlampe blinkt beim Start Systemfehler oder defekter Sensor Fachwerkstatt aufsuchen
Warnung nach Reifenwechsel System nicht kalibriert Kalibrierung durchführen
Batterie-Warnung Sensor-Batterie schwach Sensor austauschen lassen

Bei direkten RDKS ist der Batteriewechsel ein typisches Problem. Die Sensoren haben eine begrenzte Lebensdauer von etwa fünf bis zehn Jahren. Wenn die Batterie schwach wird, muss meist der komplette Sensor getauscht werden. Die Kosten liegen zwischen 50 und 150 Euro pro Sensor.

Nach einem Reifenwechsel muss das System oft neu kalibriert werden. Bei indirekten Systemen geschieht das meist über das Bordcomputer-Menü. Direkte Systeme erkennen neue Sensoren automatisch, benötigen aber manchmal eine Anpassung der Sollwerte.

Besonders ärgerlich sind Fehlalarme bei extremen Temperaturen. Im Winter kann der Reifendruck durch die Kälte um bis zu 0,3 bar sinken. Das RDKS interpretiert das als Druckverlust und löst Alarm aus. Hier hilft nur das Nachfüllen von Luft oder das temporäre Anpassen der Sollwerte.

Praktische Tipps für Autobesitzer

Trotz RDKS sollten Sie Ihre Reifen regelmäßig selbst kontrollieren. Das System ersetzt nicht die monatliche Druckkontrolle, sondern ergänzt sie. Prüfen Sie den Druck am besten bei kalten Reifen, also vor der ersten Fahrt des Tages.

Wenn die RDKS-Warnlampe aufleuchtet, sollten Sie nicht in Panik geraten, aber auch nicht ignorieren. Folgende Schritte sind empfehlenswert:

  • Geschwindigkeit reduzieren und vorsichtig fahren
  • Bei nächster Gelegenheit anhalten und Reifen visuell prüfen
  • Reifendruck an einer Tankstelle kontrollieren
  • Bei sichtbaren Schäden oder starkem Druckverlust Pannendienst rufen

Beim Reifenwechsel sollten Sie immer eine Fachwerkstatt aufsuchen, die Erfahrung mit RDKS hat. Unsachgemäße Montage kann teure Sensoren beschädigen. Bei Auto Naim in Darmstadt sind wir auf alle RDKS-Systeme spezialisiert und beraten Sie gerne.

Fazit und Ausblick

Das Reifendruck-Kontrollsystem ist eine wichtige Sicherheitstechnologie, die bereits viele Unfälle verhindert hat. Sowohl direkte als auch indirekte Systeme haben ihre Berechtigung und tragen zur Verkehrssicherheit bei.

Als Autofahrer sollten Sie die Funktionsweise Ihres RDKS verstehen und bei Problemen schnell handeln. Regelmäßige Wartung und fachgerechte Reparaturen sind entscheidend für die Zuverlässigkeit des Systems.

Bei Fragen rund um Ihr RDKS oder andere Fahrzeugtechnik stehen Ihnen die Experten von Auto Naim in Darmstadt gerne zur Verfügung. Wir bieten umfassende Beratung und professionellen Service für alle Belange rund um Ihr Fahrzeug.

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